Folge 206: Warum ich Menschen hasse?

 

“Sind wir das einzige Lebewesen, was sich selbst zum Feind hat? Wenn wir lernen, uns selbst zu lieben, wird auch die Liebe zu anderen wachsen.”

Der Menschenhasser!

Du stehst auf dunkle Ecken, in denen Schatten verweilen,

du kannst deine Qualen mit niemandem teilen.

Die Welt sie dreht sich, doch du bleibst stehen,

mit deinem Verstand, der nichts kann verstehen.


Die stimmen der Freude, sie dringen nicht durch,

dein Blick ist verhärtet, dein Lächeln wie ein Lurch.

Verloren in deinem Zorn, voller Einsamkeit,

suchst du verzweifelt die Gemeinsamkeit.

 

Du siehst nur das Schlechte, das Böse im Licht,

vergisst dabei, das es Menschen gibt, mit einem guten Gesicht.

Die Hoffnung verschwindet, die Trauer lacht,

in der Kälte des Hasses, wirst du bewacht.

 

Tief in deiner Seele, da glimmt noch ein Schein,

der Wunsch nach Verbindung, nach Mein und Dein.

Wenn du nur begreifen kannst, was Liebe vermag,

würdest du tanzen an jedem neuen Tag.

 

So kämpfst du allein, in der Stille gefangen,

die Welt ist dein feind, von ihr kannst du nichts verlangen.

Doch irgendwann, wenn dein Nebel sich lichtet,

wirst du Frieden finden, welcher verpflichtet!

Warum ich Menschen hasse? - Ich hasse Menschen, komisch oder?


Also, nicht alle… nur die, die mir zu nahe kommen.

Trotzdem erwische ich mich immer wieder dabei, mit ihnen zu reden. Und zwar gerne.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mich hin und wieder dazu zwinge, mal auf einen Berg zu gehen. Und wenn ich dann im Skilift sitze – mit meinem Einteiler und der Hoffnung, niemand zwingt mich zum Smalltalk – passiert es doch.

Mein Hirn fängt an, merkwürdige Ideen auszuspucken:

„Frag die Liftbegleiter doch mal, was das verrückteste Erlebnis war, das hier je jemand im Lift erlebt hat!“

Seltsam, oder?

Ich habe diese seltene Angewohnheit, Menschen mit Fragen zu löchern, die entweder ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder sie so irritieren, dass sie abends noch darüber nachdenken.

Zum Beispiel:

Im Supermarkt frage ich:

„Was war der höchste Einkaufswert, den du je auf einmal eingescannt hast?“

(Spoiler: Es war mal jemand, der für 2.500 € fertig Schälchen Sushi gekauft hat. Kein Fake.)

Oder an der Kasse im Baumarkt:

„Gibt es einen Gegenstand hier, den du NIEMALS kaufen würdest?“

Die Antwort? Eine Tonne pinkfarbenen Kies. Kein Kommentar benötigt.

Und in einem Lift frag ich gerne:

„Hast du deine Handy-Apps organisiert, oder sind sie ein absolutes Chaos? Ich find nie eure App, wenn ich sie brauch"

Die Antwort? Meistens ein wildes „Oh mein Gott, schau dir das an!“ – und dann entweder:

a) Stolz sortierte Ordner wie „Social“, “Sport”, „Finanzen“ und „Ernährung“.

b) Ein chaotisches Meer aus Icons, das aussieht wie der digitale Flohmarkt von Ebay.

Warum ich dir das erzähle?

Weil genau diese „komischen Fragen“ die Barrieren durchbrechen.

Plötzlich redet man nicht mehr Skilehrer zu Gast, Kassierer zu Kunde – sondern Mensch zu Mensch.

Deine Kunden, deine Leser – sie wollen genau das Gleiche.

Menschen folgen Menschen.

Sie kaufen nicht nur dein Produkt. Sie kaufen dich.

Und das siehst du überall:

Bill Gates hat über 63 Millionen Follower auf LinkedIn. Weißt du, wie viele der Konzern hat, den er gegründet hat, hat? Microsoft hat „nur“ 14 Millionen.

Gary Vaynerchuk? Über 10 Millionen Follower auf seinen Kanälen. Sein Unternehmen, Vayner X? Kennt niemand.

Warum?

Weil wir lieber Menschen folgen als Marken.

Weil wir uns lieber mit einer Person identifizieren als mit einem Unternehmen.

Weil wir Menschen vertrauen.


Der entscheidende Punkt:

Die besten Texte – die, die verkaufen, die, die überzeugen – sind die, die von Mensch zu Mensch sprechen.

Das ist der Unterschied zwischen einer Copy, die gut klingt, und einer, die gut funktioniert.

Es reicht nicht, nur großartige Produkte oder Dienstleistungen zu haben. Du musst zeigen, wer du bist.

Und noch wichtiger: Du musst es in den Kontext deines Kunden setzen.

Was bedeutet das für dich? Was ist deine Reise? Wo kannst du mit deiner Geschichte ihre Welt berühren?

Wenn du das nächste Mal etwas schreibst – eine Mail, eine Ad, eine Website – frag dich:

• Wo steckt mein Mensch in diesem Text?

• Wie baue ich eine echte Verbindung auf?

• Was kann ich tun, um die „Lift-Barriere“ zu durchbrechen?

Menschen folgen Menschen. Immer.

Sascha

PS: die Verbindung zum Skilehrer oder Kassierer ist mir – völlig wertfrei – echt egal.

Aber was du aus solchen kleinen Fragen für Ideen für Podcasts entwickeln kannst…

 
 
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